AstraZeneca-Debakel - Chaos um den Corona-Impfstoff

Ende Januar erhält AstraZeneca die Zulassung für seinen Covid-19-Impfstoff in der EU. Doch schnell macht der Impfstoff negative Schlagzeilen und viele Bürger verlieren das Vertrauen in den Impfstoff - ehe er schließlich nur noch älteren Menschen verabreicht werden soll.

AstraZeneca: Die verwirrende Chronik eines Impfstoffs

Am 30.12.2020 wird der AstraZeneca-Impfstoff per Notfallzulassung in Großbritannien zugelassen. Danach erhält der Impfstoff auch noch in weiteren Ländern wie Argentinien, Mexiko und Marokko eine Notfallzulassung.

Am 04.01.2021 wird der erste Brite mit dem Impfstoff der Uni Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca geimpft. Der 82 Jahre alte Dialyse-Patient Brian Pinker aus Oxford erhält die erste Dosis in der dortigen Uniklinik.

Am 29.01.2021 bekommt der Impfstoff schließlich auch in der EU eine Zulassung. Wobei der Impfstoff von AstraZeneca in der EU zunächst nur an Personen über 18 Jahren verabreicht werden darf.

Nach Angaben der Arzneimittelbehörde waren die meisten Teilnehmer an den einschlägigen Studien zwischen 18 und 55 Jahre alt. Bei älteren Teilnehmern (über 55 Jahre) lagen noch keine ausreichenden Ergebnisse vor. Daher soll er zunächst nicht älteren Menschen verabreicht werden.

Die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission empfiehlt den Astrazeneca-Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren.

Im Februar 2021 häufen sich Berichte über Nebenwirkungen nach Impfungen mit AstraZeneca.

Im Februar wurden Zweifel beseitigt

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn tritt Zweifeln an dem Impfstoff von AstraZeneca klar entgegen: "Ein sicherer und wirksamer zugelassener Impfstoff schützt", sagt Spahn.

Auch nach negativen Erfahrungen von Geimpften haben die deutschen Behörden keine besonderen Bedenken gegen den Vektor-Impfstoff. Laut dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist das "Nutzen-Risiko-Profil" aller drei Impfstoffe als weiterhin positiv bewertet wurden.

Anfang März droht der Impfstau mit dem AstraZeneca-Vakzin weiter zu wachsen. Trotz großer Mengen zunächst ungenutzten Impfstoffs will die Bundesregierung das Präparat aber nicht für Impfungen außerhalb der festgelegten Prioritätsgruppen freigeben.

Seit 04.03.2021 wird der Impfstoff von AstraZeneca nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt ab sofort die Impfung für alle Altersgruppen über 18 Jahren.

Am 15.03.2021 setzt Deutschland die Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca vorerst aus. Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit dem Präparat.

Am 18.03.2021 beschließt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die Sicherheit des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca. Allerdings mit einer extra Warnung, indem in seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen gesprochen wird. Die EMA sieht aber keine größeren Gesundheitsgefahren und empfiehlt die Fortsetzung der Impfungen.

Am 25.03.2021 legt AstraZeneca selbst mit neuen Daten zu seinem Impfstoff nach, die eine hohe Wirksamkeit in älteren Altersgruppen bestätigen sollen. Demnach schütze der Impfstoff mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent.

Nächste Vorgehensweise mit AstraZeneca

Am 30.03.2021 folgt die nächste Kurskorrektur in Deutschland: Vorsichtshalber soll AstraZeneca generell nicht mehr für Jüngere unter 60 Jahren verspritzt werden. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen. Damit gilt nun genau das Gegenteil dessen, was die Behörden unmittelbar nach der EU-Zulassung Anfang Februar empfohlen hatten. 


Am 31.03.2021 teilte das Unternehmen von AstraZeneca mit, dass nach der erneuten Einschränkung seines Corona-Impfstoffes in Deutschland der Nutzen des umstrittenen Präparats deutlich den Risiken überwiege.

aktuelle Impfbereitschaft von AstraZeneca 

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